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Scheuer-, Wischdesinfektion – nach wie vor das Mass aller Dinge, trotz Defiziten

Vorgeschichte

Novapura hat im Mai 2022 durch eine unabhängige Firma eine Umfrage zum Thema “Desinfektion im Spital” in Schweizerischen Gesundheitseinrichtungen durchführen lassen. Ein Themenschwerpunkt war die Methode der Flächendesinfektion. Zur Auswahl standen folgende Methoden:

  • Scheuer-, Wischdesinfektion
  • Raumdesinfektion mittels Vernebelung
  • Raumdesinfektion mittels Versprühung
  • Raumdesinfektion mittels UV

Eine weiterführende Fragestellung betraf das Ereignis einer Kontamination. Wir haben zwei Fälle unterschieden:

  • eine Standard Desinfektion, welche regelmässig durchgeführt wird, sowie
  • die ausserordentliche Dekontamination eines Raumes, ausgelöst durch ein multiresistentes Bakterium oder ein Virus.

Resultat

Die Scheuer-, Wischdesinfektion wird in 100% der Antworten als Methode angegeben, wenn es um die regelmässige Standard Desinfektion geht. Darunter fallen Räume wie Quarantäne Zimmer, Operationssaal, WC für Personal und Patienten, oder auch Patientenzimmer. Der behandelte Raum ist sofort wieder benutzbar. Der Desinfektionsvorgang wird nicht dokumentiert.

Die Scheuer-, Wischdesinfektion wird in 85% der Antworten als Methode angegeben, wenn es um die Dekontamination von Räumen geht. In einigen wenigen Fällen setzen die Verantwortlichen ein UV-Gerät  ein, oder sie führen eine Raumdesinfektion mittels Vernebelung durch. Der Raum ist bis zu einem Tag nicht benutzbar. Der Desinfektionsvorgang wird teilweise dokumentiert.

Erkenntnisse

Die Scheuer-, Wischdesinfektion ist nach wie vor das Mass aller Dinge, trotz offensichtlicher Mängel, wie

  • Personal intensiver Prozess dadurch
  • tiefe Prozesssicherheit,
  • fehlende Dokumentation dadurch
  • keine Möglichkeiten die Qualität zu verbessern

Weder Automatisation, noch Digitalisierung haben in diesem Prozess Einzug gefunden.

Desinfektion im Spital-Umfeld: Resultate einer Umfrage

Vorgeschichte

Novapura hat im Mai 2022 durch eine unabhängige Firma eine Umfrage zum Thema “Desinfektion im Spital” durchführen lassen. Es wurden Institutionen in der Schweiz befragt.

Fragestellungen und Auswertungen

Wie oft Desinfektion MRSA - Novapura

  • 41% der Institutionen hatten keine Fälle zu verzeichnen.
  • 41% der Institutionen hatten mehr als einen Fall zu bekämpfen, 18% der Institutionen hatten mit mehr als 20 Fällen pro Jahr zu kämpfen.

Desinfektion Methode MRSA - novapura

In über 80% der Institutionen wird auch in diesen Fällen mit der Scheuer-Wisch Desinfektion gearbeitet. Mit anderen Worten, die Desinfektion wird von Hand durchgeführt. Trotz offensichtlichen Mängeln, wie

  • mangelnde Prozess-Sicherheit, d.h. die Qualität der Desinfektion ist dem guten Willen der ausführenden Person überlassen
  • der Prozess ist personalintensiv und dauert lange

Desinfektion Dokumentation MRSA - Novapura

23% der Institutionen melden, dass der Desinfektionsvorgang gar nicht dokumentiert wird, in 62% der Institutionen wird dokumentiert, aber nur in knapp 20% der Fälle gibt es ein zentrales Ablagesystem.

Um einen Prozess sicher und zuverlässig zu gestalten, ist eine saubere Dokumentation unumgänglich. Die Auswertung dieser Dokumentation erlaubt es erst, Fehler aufzudecken und zu korrigieren. Mit der Zeit wird der Prozess immer stabiler und die Qualität dadurch nachhaltig besser.

MARSA wer macht es - Novaprua

Erstaunlich aus unserer Sicht ist die Antwort auf die Frage, wer die Dekontamination nach einer Attacke multiresistenter Bakterien durchführt: Es sind im wesentlichen intern geschulte Mitarbeiter. In Zeiten knapper Personal-Ressourcen ist es zu überlegen, ob es nicht besser ist, diesen Prozess vollständig auszulagern. Ein professioneller, externer Dienstleister ist schneller und erfahrener, als interne Mitarbeiter, welche (gemäss dieser Umfrage) nur maximal jede zweite Woche eine Dekontamination durchführen. Hinzu kommt noch die Erfahrung mit der Persönlichen Schutzausrüstung, welche ein besonderes Augenmerk verlangt, beim Durchführen solch komplexer und potentiell gefährlichen Arbeiten.

Eine Alternative ist der Einsatz von automatischen Systemen, welche sehr einfach zu bedienen sind, und welche ein Minimum an Persönlichen Schutzausrüstung benötigen. Damit kann die Effizienz des internen Personals massiv erhöht werden, denn die Systeme arbeiten autonom; in dieser Zeit kann der Operateur einer anderen Aufgabe nachgehen.

Größte Herausforderung bei der heutigen Desinfektionspraxis?

Als grösste Herausforderung sind folgende drei Themenschwerpunkte genannt worden:

  • Der Prozess ist personal- und kostenintensiv
  • Fehlende Protokollierung über durchgeführte Desinfektionen
  • Ansteckungs- und Ausbreitungsgefahr im Gebäude

Erkenntnisse

Wir sehen sehr viel Optimierungspotential in der Desinfektion von Räumen, wenn diese dekontaminiert werden müssen.

  • automatische Desinfektion versus Scheuer-, Wisch Desinfektion von Hand
  • schonender Umgang mit personellen Ressourcen durch Automatisation oder konsequentes Auslagern des Prozesses
  • stringente und konsequente Dokumentation versus dezentrale, z.T. Dokumentation auf Papier. Die Lernzyklen können verkürzt werden, was dem Personal und den Patienten zugute kommt

Die Digitalisierung muss auch in diesem Prozess Einzug halten.

Multiresistente Bakterien – im Schatten von SARS-Cov2

Bei Multiresistente Bakterien handelt es sich um Bakterien mit Vielfachresistenzen, gegen die die meisten Antibiotika unwirksam geworden sind.

Antibiotika bekämpfen Bakterien und werden bei lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie etwa Lungenentzündungen eingesetzt. Durch massenhaften und unsachgemäßen Einsatz werden heute aber immer mehr Bakterien unempfindlich gegen viele Antibiotika. Zum massenhaften Einsatz gehört auch die Verabreichung von Antibiotika bei Tieren 1) und teilweise (bis 2008 auch in der Schweiz) in der Landwirtschaft. 2)

Insbesondere im Spitalumfeld ist das Vorkommen von multiresistenten Bakterien gehäuft und gefürchtet. Spitalinfektionen (sogenannte nosokomiale Infektionen) entstehen oft im Zusammenhang mit dem Aufenthalt in einer Gesundheitseinrichtung. Nach älteren Schätzungen führen solche zu etwa 70’000 Krankheitsfällen und 2’000 Todesfällen pro Jahr allein in der Schweiz. Im Vergleich, in den Jahren 2020 – 2022 (Stand Mai) sind durchschnittlich ca. 6’335 Corona Todesfälle pro Jahr verzeichnet worden.

Die wichtigsten Typen

Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA). Der wichtigste Übertragungsweg für MRSA ist die direkte Übertragung zwischen Menschen, insbesondere über die Hände. Ein weiterer Übertragungsweg ist über verunreinigte Gegenstände, sowie von Tier zu Mensch. 3) Man unterscheidet zwischen Spital-assoziierte MRSA, Bevölkerungs-assoziierte MRSA (Übertragung ausserhalb des Spital Umfeld von Mensch zu Mensch) und Nutztier- assoziierte MRSA (Verbreitet bei Nutztieren wie Schweinen, Rindern und Geflügel; die Übertragung von Tier zu Mensch ist möglich)

mrsa bakterien
MRSA Bakterien

 

 

 

 

 

 

 

 

Carbapenemase produzierende Enterobakterien (CPE): Multiresistenz gegen die Antibiotika Penizilline, Cephalosporine, Monobactame und Carbapeneme. Übertragung bei direkten oder indirekten Kontakt (fäko-oral). Eine Übertragung von CPE erfolgt vorwiegend durch Kontaktinfektion über die Hände (z. B. ausgehend von Stuhl und infizierten Wunden). Im Kontakt mit Nutztieren können ebenfalls resistente Keime auf den Menschen gelangen oder aus der Umwelt von Lebensmittel wie Früchte und Gemüse. Eine Übertragung an Spitälern und anderen Gesundheitseinrichtungen ist möglich.  4) Es besteht eine Meldepflicht.

CPE Bakterien
Von NIAID – Klebsiella pneumoniae Bacterium

Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) Es handelt es sich um Enterokokken mit einer Resistenz gegenüber dem Reserveantibiotikum Vancomycin. VRE können nicht nur im Darm, sondern auch auf der Haut und den Händen der Patienten (und des medizinischen Personals) und in der Umgebung des Patienten überleben. Daher werden sie ohne eine gute Basishygiene und ohne zusätzliche Maßnahmen der Übertragungskontrolle in Risikobereichen leicht von Patient zu Patient übertragen. Besonders hoch ist dieses Risiko, wenn die Patienten Durchfall haben, weil dann große Mengen der Erreger in die Umgebung (Windel, Bettpfanne, Toilette, Toilettensitz, Toilettenstuhl usw.) gelangen. Ebenso kann eine Übertragung an einem Patienten selbst durch den Kontakt mit kontaminierten Materialien und einer anschließenden aseptischen Tätigkeit erfolgen.

Prävention / Massnahmen

  • Robuster Früherkennungs-Prozess implementiert
  • Konsequentes Aufnahme-Screening bei Risikopatienten
  • Kontaktisolation bei auftretenden Fällen
  • Desinfektion der betroffenen Räume

  1. https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierarzneimittel/antibiotika.html
  2. https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/obstbau/feuerbrand/projekte/pflanzenschutz.html
  3. https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/mrsa/#c3832
  4. https://so.ch/verwaltung/departement-des-innern/gesundheitsamt/kantonsaerztlicher-dienst/infektionskrankheiten/multiresistente-bakterien/carbapenemase-produzierende-enterobakterien/
  5. https://www.swissnoso.ch/worum-geht-es/healthcare-assoziierte-infektionen

 

AFNOR Test

AFNOR NFT 72-28

AFNOR NFT 72-28 ist die Bezeichnung einer französische Testnorm. Sie hat sich als Standardmethode zur Wirksamkeitsüberprüfung von autonomen Raumdesinfektions-Systemen etabliert. Sie ist für die besonders strengen Erfüllungsbedingungen bekannt. Viele Anbieter von Desinfektions-Systemen schreckt dieser rigorose und teure Test ab; daher ist es nicht erstaunlich, dass nur ca. 30% der am Markt angebotenen Anlagen den Test erfüllen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass das gesamte System, also das Desinfektionsmittel und das Gerät gemeinsam getestet werden.

Es wird unterschieden zwischen der «automatischen Ausbringung» und dem «gerichteten Versprühen».

Automatische Ausbringung

afnor test

 

 

 

 

 

 

 

Das zu testende Gerät wird in einen definierten Raum gestellt. Das Desinfektionsmittel wird vollautomatisch über den Luftweg auf die Testflächen gesprüht. Im Gegensatz zum gerichteten Versprühen befinden sich die Probeplatten in diesem Fall auf der Rückseite der Testfläche. (siehe Bild oben). Die Aerosole, welche vom Gerät erzeugt werden, müssen also so ausgebracht werden, dass sie nicht nur dem Gerät zugewandten Seite benetzen, sondern auch die dem Gerät abgewandten Seite.  Die Probeplatten werden irgendwo im Raum platziert. Stellt man sich ein Patientenzimmer vor, in welchem Möbel, Geräte etc. aufgestellt sind, so kommt der AFNOR Test der Realität sehr nahe.

Gerichtetes Versprühen

afnor

 

 

 

 

 

 

 

Das Desinfektionsmittel wird aus einer vorgegebenen Distanz auf eine Testfläche gesprüht. Auf dieser Fläche befinden sich die Probeplatten. Auf diesen Probeplatten wiederum sind die Testkeime aufgebracht. Es können Bakterien, Pilze, Hefen oder Viren sein.

Systeme mit UV-Licht und AFNOR

Desinfektions-Systeme, welche mit UV-C Licht betrieben werden, können den AFNOR Test nie erfüllen. Weil sich die Probeplatten auf der Schattenseite der Testfläche befinden, erreichen die emittierten UV Strahlen die Testkeime nie. Auch ein automatisches oder autonomes Bewegen der Gerätes hilft nichts, denn die Probeplatten sind so nahe an der Wand aufgestellt, dass sie sich diese immer im Schatten befinden.

aseptobot

Der von uns entwickelte aseptobot hat den AFNOR Test erfolgreich bestanden. BeimTest wurde das Desinfektionsmittel fog-it plus eingesetzt.

aseptobot afnor

 

 

 

 

 

 

 

aseptobot

 

Kontaktübertragung von SARS-CoV-2

Über die Übertragungswege von SARS-CoV-2 gibt es eine umfangreiche Literatur. Im Wesentlichen werden zwei Übertragungswege unterschieden: Luftweg und Kontaktübertragung über kontaminierte Flächen.

Luftweg

Die Übertragung erfolgt durch grössere Tröpfchen und kleine Aerosole, welche von einer Person durch Atmen, Husten, Sprechen, Singen und Niesen auf eine andere Person übertragen wird, welche die Tröpfchen oder Aerosole einatmet.

Tröpfchen fallen relativ schnell zu Boden, während Aerosole relativ lange in der Luft «stehen bleiben». Was heisst «relativ»?

Die Atemluft besteht aus Tröpfchen zwischen 0.2-20 µm. [1] Man kann zeigen, dass es bei einer 175 cm grossen Person circa 20 Sekunden dauert, bis die grossen Atem-Tröpfchen zu Boden gefallen sind. Die kleinen Aerosole erreichen den Boden erst nach sehr, sehr langer Zeit (Tagen). Dies sind theoretische Betrachtungen, welche Umwelteinflüsse wie Temperatur (Verdunstung), Geschwindigkeit der Umgebungsluft und Verschmutzung der Luft nicht berücksichtigen.

Beim Niessen und Husten sind die horizontalen Geschwindigkeiten der Aerosole viel höher als die Sinkgeschwindigkeit, d.h. während dem Sinkflug werden diese Aerosole auch sehr weit getragen. Im Video unter folgendem Link sind beeindruckende Bilder zu sehen, wie Aerosole bis zu 8m weit getragen werden können. Diese Tröpfchen setzten sich auf Oberflächen ab und können zu Kontaktübertragung führen.

SARS Cov aerosol
Bild aus [7]

Kontaktübertragung

Die Behörden in der Schweiz, Deutschland und Österreich schliessen daher eine Kontaktübertragung nicht aus:

BAG, Schweiz: Wenn infizierte Personen husten und niesen, gelangen ansteckende Tröpfchen auf ihre Hände oder auf benachbarte Oberflächen. Eine andere Person könnte sich anstecken, wenn sie diese Tröpfchen mit den Händen aufnimmt und anschliessend Mund, Nase oder Augen berührt. [2]

RKI (Robert Koch Institut), Deutschland: Eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen ist insbesondere in der unmittelbaren Umgebung der infektiösen Person nicht auszuschließen [3]

Bundesinstitut für Risikobewertung: Weiterhin kann eine Übertragung über Kontakt- oder Schmierinfektionen nicht ausgeschlossen werden. Hierbei gelangen Erreger, die sich auf den Händen befinden, an die Schleimhäute der Nase oder des Auges, wo sie zu einer Infektion führen können [4]

Österreichisches Gesundheitsamt: Das neuartige Corona Virus kann zudem an der Haut und auf Gegenständen (z.B. Türklinken, Telefon) haften und über Hände übertragen werden (Schmierinfektion) – insbesondere, wenn Hände mit Viruspartikeln in Kontakt mit den Augen, der Nasen- oder der Mundschleimhaut geraten. [5]

Wie lange bleiben Viren, welche via Tröpfchen auf Oberflächen gelangen, infektiös?

Die vielzitierte Referenzliteratur [6] zu diesem Punkt ist unter folgendem Link zu finden. Die Autoren haben untersucht wie lange SARS-CoV Viren auf verschiedenen Materialien infektiös bleiben. Hierbei wurden Kupfer, Karton, rostfreier Stahl und Plastik untersucht. Ebenfalls wurden die reinen Aerosole in der Luft untersucht. Die Zusammenfassung der Ergebnisse ist in den folgenden Grafiken zu sehen:

SARS Cov Materials

Das Ergebnis der Studie in kurzen Worten:

  • SARS-CoV Viren blieben in der Luft über die gesamte Experiment-Dauer von 3 Stunden infektiös.
  • Auf den getesteten Materialien blieben die Viren bis 72 Stunden infektiös, obwohl sich die Virenlast über die Zeit signifikant verringert.
  • Auf Kupfer und Karton verringert sich die Virenlast schneller als auf Plastik oder rostfreiem Stahl

Literatur

  1. https://www.aerzteblatt.de/archiv/217048/SARS-CoV-2-und-Aerosole-(1)-Was-wir-bis-heute-wissen
  2. https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/information-fuer-die-aerzteschaft/schutzmassnahmen.htmlübertragung
  3. Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19 Stand: 19.4.2021
  4. https://www.bfr.bund.de/cm/343/kann-das-neuartige-coronavirus-ueber-lebensmittel-und-gegenstaende-uebertragen-werden.pdf
  5. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/coronavirus-covid-19/uebertragung
  6. Aerosol and Surface Stability of SARS-CoV-2 as Compared with SARS-CoV-1, N Engl J Med 2020; 382:1564-1567

Hygiene in der Küche – auf einem neuen Niveau

Hygiene in der Küche, mit welchen zusätzlichen, innovativen Massnahmen kann man diese in der Gastro-Branche verbessern? Der Besitzer eines 5 Sterne Hotels stand vor dieser wichtigen Frage. Nicht dass er ein Hygieneproblem gehabt hätte. Im Zuge eines Gesamtumbaus der Küche standen aber solche Fragen zur Debatte. Wir haben ihm empfohlen, sämtliche Wände mit unserem coat-it AM Lack zu beschichten.

easy-to-clean, easy-to-disinfect Lack für bessere Hygiene in der Küche

Das Resultat lässt sich sehen! Es wurden zwei Schichten aufgebracht: Ein pigmentierter Grundlack und ein funktionaler Decklack. Der Decklack, also die zweite, transparente Schicht, gibt den Wänden zwei weitere, wichtige Eigenschaften:

  • Easy-to-clean
  • Easy-to-disinfect

Mit der easy-to-clean Eigenschaft, können die Flächen viel einfacher und effizienter gereinigt werden. Ein optischer Eindruck von Sauberkeit und Reinheit ist die Folge davon. Die easy-to-disinfect Eigenschaft führt dazu, dass auch die mikrobiologischen Werte nachhaltig gut sind. Somit ist das Ziel, mit gleichem Aufwand ein Mehr an Hygiene zu erreichen, erfüllt.

 

 

Vom Labor in die Praxis

Unser Lack coat-it AM wurde von einem Schweizer Spital unter Praxisbedingungen getestet. Das hervorragende Resultat finden Sie in der folgenden kurzen Zusammenfassung.

Es wurden oft berührte Flächen als Testflächen ausgesucht: Türklinken nahe einem WC, sowie der Handgriff eines fahrbaren Computer Workstation Wagens. Die Testperiode erstreckte sich über mehrere Wochen. Innerhalb der Testperiode wurden Abstriche genommen, welche in einem akkreditierte Labor analysiert wurden. Das Resultat zeigte folgendes:

Gegenüber den nicht beschichteten Flächen war die Bio-Kontamination (Bakterien) um Faktor 10 geringer. 

Dieses Resultat bringt uns unserem Ziel näher, die Kreuzkontamination in Spitälern signifikant zu verringern.

PS: coat-it AM auch gegen SARS-Cov 2 wirksam – dies wurde von uns in einem Labor getestet!

 

 

Wärmebrücke oder nicht? [eine Gebrauchsanweisung]

Was ist eine Wärmebrücke?

In der Bauphysik bezeichnet man eine Stelle in einem Haus als Wärmebrücke, an der die Oberflächentemperatur einer Aussenwand signifikant tiefer ist, als an anderen Stellen.  Mitunter wird die Wärmebrücke auch als Kältebrücke bezeichnet. Typischerweise sind Ecken (sogenannte geometrische Wärmebrücken) ein Ort, wo dieses Phänomen auftritt. Grund kann, es können aber auch defekte Innendämmungen sein, oder sonstige alte Dämmungen, die ihren Zweck nicht mehr erfüllen.

Wie findet man heraus, ob man eine Wärmebrücke hat?

Mit Hilfe der Thermographie findet man heraus, ob an einer Stelle eine Wärmebrücke vorhanden ist, oder nicht. Hierzu braucht es eine Wärmebildkamera, welche unter Umständen sehr teuer ist. Hinzu kommt, dass die Handhabung und insbesondere die Interpretation der Bilder nicht ganz trivial ist.

Eine andere Methode ist die Wärmebrückenberechnung nach SIA:

In der folgenden kurzen Instruktion finden Sie die relative einfache (und normgerechte) Methode um herauszufinden, ob Sie es mit einer Wärmebrücke zu tun haben, oder nicht.

Wärmebrücke

Wenn Ihre Kalkulation einen Wert ergibt, der deutlich unter 0.7 liegt, so haben Sie es mit einer Wärmebrücke zu tun!

Was sind die Folgen einer Wärmebrücke?

Als Folge der örtlich tiefen Temperatur auf der Wand-Oberfläche, kann sich (bei gleichzeitiger hoher Luftfeuchtigkeit im Raum) Tauwasser bilden. Daraus kann unter Umständen sehr schnell Schimmel entstehen. Grossflächiger Schimmel muss fachgerecht saniert werden.

Wie wird saniert?

Wir sind der Meinung, dass 95% der Fälle mit einer  Antikondensat Beschichtung im Rauminnern saniert werden kann. Bei den restlichen 5% muss eine Aussendämmung vorgesehen werden.

Wann hat ein Wohnraum das richtige Klima?

Die Norm

Um obige Frage zu beantworten, muss die Norm SIA 180 herangezogen werden. Diese Norm schreibt  – unter anderem – die zulässige relative Luftfeuchtigkeit (rLF) in einem Raum vor. Ausgehend von Raumtemperatur und Aussentemperatur kann dieser Grenzwert berechnet werden. Liegt die gemessene rLF über diesem Wert, so ist das Raumklima zu feucht. Herrscht in ein Raum über längere Zeit eine zu hohe rLF so ist die Gefahr von Schimmelpilz Bildung gegeben. Dieser entsteht typischerweise an kalten Stellen, an denen die Feuchtigkeit kondensieren kann. Kalte Stellen sind beispielsweise Fensterleibungen, geometrische Wärmebrücken, Storenkasten etc.

Ist erst einmal ein Schimmelpilz Befall vorhanden, ist oft nicht klar, wer die Schuld daran trägt: Ist es der Bewohner, der zuwenig lüftet, insbesondere in der kalten Jahreszeit, oder ist die Bausubstanz so schlecht, dass auch intensives Lüften nichts bringt.

Die erste Frag kann mit einem Datenlogger beantwortet werden, die zweite Frage ist etwas für den Bauphysiker.

Die Messung mit dem Datenlogger

Ein Datenlogger misst in regelmässigen Abständen (typischerweise alle 5min) die Temperatur und die rLF. Datenlogger sind kleiner als eine Schachtel Zigaretten und können überall im Raum aufgestellt werden. Die Aussenbedingungen werden aus Daten von Meteo Schweiz bestimmt. Aus diesen beiden Datenquellen können nun die Grenzwerte berechnet werden – und vieles andere mehr!

Die Analyse

Neben der Soll- / Ist Analyse jedes Raumes berechnen wir noch andre Kennzahlen, die einen genauen Aufschluss darüber geben wie das Lüftungsverhalten der Bewohner ist. Die Lüftungsfrequenz ist eine interessante Kennzahl oder eine Kennzahl, die darüber Auskunft gibt, ob stossgelüftet wird oder nicht. . blau – Istwert, schwarz – Sollwert nach SIA 180

In der Regel werden Datenlogger über 4 – 5 Wochen aufgestellt, um eine genügend grosse Datenmengen zu erhalten.

Die weitern Schritte

Aus dieser Analyse können genaue Schlüsse gezogen werden, die den Bewohnern helfen, das Raumklima in Ordnung zu halten. Liegt noch ein bauphysikalisches Gutachten vor, so sind präzise Massnahmen definierbar, die dem Schimmel keine Chance mehr lassen.

Diese fundierte Analyse lässt nur Gewinner zurück: die Bewohner, die ein optimales Raumklima haben, der Liegenschaftsbesitzer, der eine nicht durch Schimmelpilz geschädigte Bausubstanz hat, und der Liegenschaftsverwalter, der endgültig ein Problem weniger auf dem Tisch hat.

Wie wird’s gemacht

Novapura schickt mindestens 3 Datenlogger an die Verwaltung. Diese stellt die Datenlogger nach Instruktionen durch Novapura in der betroffenen Wohnung auf (oder lässt sie durch den Hauswart oder einen in der Nähe stationierten Handwerker aufstellen.)

Nach 4-5 Wochen bringen die Bewohner die Datenlogger auf die Post (Vorfrankiertes Paket). Novapura wertet die Datenlogger aus und schickt den Bericht an die Verwaltung. Gemeinsam werden alsdann Massnahmen definiert.

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie einen Fall haben!