Schnellcheck mit fRsi & SIA 180 – und wann eine Antikondensationsbeschichtung Sinn macht
Kondenswasser auf Decken, Wänden oder Leitungen ist mehr als ein optisches Problem, weil das Risiko für Schimmelpilz und Schäden an Materialien massiv erhöht wird. In diesem Beitrag zeigen wir einen 10-Minuten-Schnellcheck für die Einschätzung vor Ort – inklusive fRsi-Berechnung und SIA 180-Grenzwert – und erklären, wann eine Antikondensationsbeschichtung bzw. ein feuchteregulierender Putz die richtige Lösung ist. Details, siehe hier.
Warum entsteht Kondenswasser?
Trifft warme, feuchte Raumluft auf eine kühlere Oberfläche, so steigt die oberflächennahe relative Luftfeuchtigkeit lokal stark an – und zwar bis hin zur Bildung von Kondenswasser. Dies wird insbesondere durch Wärmebrücken, hervorgerufen durch mangelhafte Dämmung, sowie durch kalte Rohrleitungen in beheizten Bereichen begünstigt, wie sie beispielsweise häufig in der Lebensmittelindustrie vorkommen.
Praxis: Der 10-Minuten-Schnellcheck
1) fRsi vor Ort bestimmen
Messen Sie Innen-, Aussen- und Wandoberflächentemperatur und berechnen Sie daraus den fRsi-Wert. Ein tiefer fRsi deutet auf eine schlechtere Isolation und ein höheres Tauwasserrisiko hin. Für die schnelle Einschätzung steht ein Online-Rechner zur Verfügung
2) Maximal zulässige Raumluftfeuchte nach SIA 180 prüfen
Mit Innen- und Aussen-Temperatur lässt sich die maximal zulässige mittlere Raumluftfeuchte gemäss SIA 180 bestimmen. Wird dieser Grenzwert überschritten, steigt das Risiko für Feuchteschäden deutlich. Auch hierfür gibt es einen Online-Rechner. Hinweis: Die Norm bezieht sich auf Tagesmittelwerte.
3) Substrat und Verschmutzung beachten
Nährstoffe auf der Oberfläche wie beispielsweise Staub, Zellulose, Tapeten, begünstigen zusätzlich das Schimmelwachstum – selbst wenn das Grundmaterial eigentlich wenig anfällig wäre. Mehr Grundlagen dazu im Blogbeitrag „Schimmelpilz – es kann schnell gehen“.
Typische Problemzonen
- Bad- und Kellerdecken mit lokalen Wärmebrücken
- Aussenwandecken und Laibungen
- Kaltes Metall in warmen Räumen (z. B. Rohrleitungen, Apparaturen)
- Hallen/Trapezblechdächer mit stark wechselnden Klimabedingungen
- Historische Bauten mit kapillar aktiven Untergründen
Lösungen – in sinnvoller Reihenfolge
- Klima prüfen & verbessern: Lüftung, Entfeuchtung, interne Feuchtequellen reduzieren.
- Wärmebrücken entschärfen: Baulich-technische Massnahmen dort, wo möglich.
- Oberflächen trocken halten:
- Antikondensationsbeschichtung (roll-/streich-/spritzbar)
- Feuchteregulierender Putz für stark belastete Flächen, Keller oder historische Bauten.
Beide Lösungen zielen darauf ab, die Oberfläche trocken zu halten – damit fehlt dem Schimmelpilz die entscheidende Wachstumsbedingung. Produktübersicht siehe Antikondensationsbeschichtung – immer trocken.
Wie funktioniert die Antikondensationsbeschichtung?
Die mikroskopisch fein strukturierte Oberfläche ,
Die mikroskopisch fein strukturierte Oberfläche verteilt die einzelnen Tropfen gleichmässig zu einem dünnen Film, wodurch sich die Verdunstungsfläche deutlich vergrössert und die Rücktrocknung entsprechend beschleunigt wird. Im Zeitraffer-Video ist klar zu erkennen, dass die beschichtete Seite wesentlich schneller abtrocknet als eine herkömmliche Innenfarbe. Darüber hinaus erreicht unser System coat-it KR ein Wasseraufnahmevermögen von rund 300 ml/m², das gleichzeitig sehr rasch wieder abgegeben wird. Auf diese Weise hat Kondenswasser keine Chance mehr.
Anwendungsbeispiele (Auszug)
- Wohngebäude: Bäder-Decken, Keller, Fensterlaibungen – unauffällige Lösung im Anstrichsystem.
- Lebensmittelindustrie: Kalte Rohrleitungen/Apparaturen in warmen Zonen – Tropfenbildung reduzieren. Decken.
- Technikräume & Kältekammern: Flächen dauerhaft trocken halten am Übergang kalte Zone / warme Zone
Ein paar Worte über Kosten
Insbesondere Wärmebrücken in älteren Liegenschaften lassen sich zwar am wirksamsten durch eine zusätzliche Aussenisolation entschärfen. Eine solche Massnahme ist jedoch mit sehr hohen Investitionskosten verbunden.
Aus bauphysikalischer Sicht ergibt eine Innenisolation wenig Sinn, und sie ist in der Regel rund dreimal so teuer wie die Applikation einer Antikondensationsbeschichtung.
Im Gegensatz dazu ist eine Antikondensationsbeschichtung einfach, schnell und kostengünstig aufzutragen. Die Applikation erfolgt in deutlich kürzerer Zeit als bei baulichen Massnahmen und verursacht nur minimale Beeinträchtigungen für die Bewohner. Darüber hinaus fügt sich die Beschichtung ästhetisch ansprechend in die Oberfläche ein und sorgt so für eine optisch saubere Lösung.